Mexiko
Wenn Chihuahua nicht nur eine Hunderasse ist...

Ich hatte schon mehrmals das Glück, Mexiko zu besuchen, da ich mehrere Monate "gleich nebenan" in Guatemala arbeitete. Die vielen Facetten des riesigen Landes haben mich immer fasziniert und ich entdecke auf jeder Reise eine unerwartete, neue Ecke und zuletzt einen verborgenen Schatz im Norden Mexicos. Dort liegen die Bundesstaaten Chihuahua und Sinaloa. Sicher haben beide aufgrund der dort ansässigen Drogenkartelle keinen guten Ruf. Aber wer sich darauf einlässt, diese Region zu entdecken, wird mit herrlichen Landschaften und einer abenteuerlichen Reise durch den berühmten Kupfercanyon belohnt, die ich nur empfehlen kann.

In Los Mochis bestieg ich den legendären Zug "El Chepe Express" für eine sechstägige Reise. Sechs Tage, weil ich mich entschieden hatte, entlang der Strecke, welche die Sierra mit dem Pazifik verbindet, in zwei Dörfern einen Zwischenhalt einzulegen. 

 

 

Der Zug ist nicht luxuriös, aber die Sitze sind bequem und unsere freundlichen Mitreisenden in den anderen Abteilen sind alle Mexikaner. Ich liebe es, auf Reisen die touristischen Routen zu verlassen, in die Welt der Einheimischen einzutauchen und das Gefühl zu haben, wirklich weit weg von zu Hause zu sein. Das Picknick kommt aus dem Rucksack und mit den Stunden wird die vorüberziehende Landschaft immer bergiger und wilder. Unsere erste Etappe Creel (sprich: Cril) ist ein auf 2300 m.ü.M. gelegenes Städtchen ganz im Westernstil. Die Nächte sind hier sehr kühl, aber die Umgebung mit ihren Felsformationen und ausgedehnten Wäldern ist von seltener Schönheit. Mit Interesse entdecke ich die uralte Kultur der Tarahumara, die die Region durchdringt: Die Bewohner dieser Gemeinschaft leben noch heute in Höhlen an den steilen Berghängen. 

 

Die zweite Etappe der Reise ist sehr abenteuerlich: Wir halten in Divisadero in der legendären und prächtigen Kupferschlucht. Der Canyon wird erst mit der Seilbahn und dann zu Fuss auf einer schwindelerregenden Wanderung erkundet. Der höchste Punkt des Canyons ist fast 3000 m.ü.M. hoch, und die Landschaft mit ihren steilen Klippen und endlosen Bergen ist nach meinem Empfinden ebenso spektakulär wie andere bekanntere und touristischere Canyons in den USA. 

Der Chepe Express erreicht seinen Endbahnhof nur wenige Kilometer von der Cortez-See entfernt, nachdem er über 630 km mit 37 Brücken und 86 Tunneln zurückgelegt hat. Meine Reise geht von dort aus weiter mit einer Fährüberfahrt in die Baja California. Von dieser ebenso aussergewöhnlichen Reise berichte ich ein anderes Mal...

Andréanne

Head of MICExperts Switzerland

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